Rosa-Luxemburg-Initiative Projekte
 
 
 
 

Motiv


 

Partigiani
Gegen Faschismus und deutsche Besatzung.
Der Widerstand in Italien.

Ausstellung und Begleitprogramm im Staatsarchiv Bremen
Am Staatsarchiv 1, 28203 Bremen
(Kennedyplatz)

Vom 03. bis 24. November 2000

Ein Projekt von Rosa-Luxemburg-Stiftung, Rosa-Luxemburg-Initiative u.a.





 
 
 
 

Winter 1944, Apennin bei Reggio Emilia. Sabotage an Infrastruktur ist eines der grundlegenden Aktionsfelder der PartisanInnenbewegung.

Bildquelle: Istoreco



Zum historischen Hintergrund

Während des Nationalsozialismus war das faschistische Italien zunächst Deutschlands engster Verbündeter. Mit dem Kriegseintritt Mussolinis an der Seite Hitlers im Jahr 1940 formierte sich in Italien auch der erste Widerstand gegen das dortige Regime. Die Landung der Alliierten 1943 in Sizilien bedeutete das Ende der Achse Berlin – Rom. Die faschistische Regierung flüchtete auf die Seite der Alliierten. Die Deutschen besetzten daraufhin Nord- und Mittelitalien, und Mussolini konnte unter ihrem Schutz die faschistische Regierung von Salo errichten.

In den Jahren der deutschen Besatzung (1943 bis 1945) verschleppten die Nazis unter anderem zahlreiche Juden, Mitglieder der italienischen Widerstandsbewegung (Resistenza) und Soldaten, die nicht mehr auf der deutschen Seite in den Krieg ziehen wollten, in Konzentrationslager oder als Zwangsarbeiter nach Nord- und Osteuropa.

Vor diesem Hintergrund entwickelte sich im nördlichen Teil Italiens trotz blutiger Repressionen durch die Alliierten eine breite antifaschistische Streik- und PartisanInnenbewegung, die sich sowohl gegen Mussolinis Faschisten als auch gegen die deutsche Besatzungsmacht richtete. Im Sommer und Frühherbst 1944 verschärften sich die Terrormaßnahmen der Wehrmacht gegenüber der italienischen Zivilbevölkerung durch brutale Massaker, Geiselerschießungen und die Zerstörung ganzer Dörfer. Am 2. Mai 1945 kapitulierten die deutschen Truppen in Italien.


Die Ausstellung

Diese Ausstellung wurde bisher in verschiedenen deutschen Städten (Hamburg, Berlin, Kiel, etc.) gezeigt und wurde von den italienischen Instituten für Widerstand und Zeitgeschichte aus Modena, Parma und Reggio Emilia erarbeitet.

Diese Geschichtsinstitute erforschen seit langem die Geschichte des italienischen Faschismus, der deutschen Besatzung und die des Widerstandes, insbesondere auch die Geschichte der Resistenza, und kooperieren mit den Verbänden der ehemaligen PartisanInnen. Seit Jahren pflegen diese Institute auch einen guten Kontakt nach Deutschland und veranstalten u.a. Bildungsreisen. Aus dieser Zusammenarbeit entstand die Fotoausstellung.

Weitere Informationen unter www.istoreco.re.it

Über Italien während des Faschismus und speziell über die Zeit der deutschen Besatzung und Kriegsverbrechen von 1943 bis 1945 ist in Deutschland wenig bekannt. Diese Wissenslücke soll die Ausstellung »Partigiani« im Zusammenhang mit Informations- und Filmveranstaltungen schließen helfen.

Öffnungszeiten
Dienstag und Mittwoch 9.00 bis 16.00 Uhr
Donnerstag 9.00 bis 20.00 Uhr
Freitag 9.00 bis 15.00 Uhr
und während der Veranstaltungen

Führungen
Für Schulklassen und andere auf Anfrage unter der Bremer Telefonnummer 3387641


Begleitveranstaltungen

Eröffnung
am Freitag, 3. November
im Staatsarchiv, Kennedyplatz
18.00 Uhr
mit Gästen, sowie Filmvorführung:
PartisanInnen im Piemont
Videodokumentation von 1996, Interviews ehemaliger PartisanInnen

Einführung in die Geschichte der italienischen Resistenza
Veranstaltung am 7. November
im Staatsarchiv, Kennedyplatz
um 19.30 Uhr
mit Mathias Durchfeld, Historiker am Istoreco (Institut für die Geschichte der Resistenza und der Zeitgeschichte) in Reggio Emilia (Italien), arbeitet zur Zeit zu »Deutschen bei den italienischen PartisanInnen« und mit Giacomina Castagnetti (Reggio Emilia/Italien) als Zeitzeugin. Sie unterstütze ab 1943 aktiv mit 18 Jahren die Gruppo Difesa della Donna.

Deutsche Kriegsverbrechen gegenüber ItalienerInnen
Veranstaltung am 14. November
im Staatsarchiv, Kennedyplatz
um 19.30 Uhr
mit Dr. Gerhard Schreiber, ehemaliger langjähriger Mitarbeiter des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes (MGFA) Potsdam, Spezialist für deutsch-italienische Beziehungen, letzte Publikation: »Deutsche Kriegsverbrechen in Italien«

Das vergessene Heer, Frauen im italienischen Widerstand und ihre Rückkehr in die Normalität
Veranstaltung am 21. November
im Staatsarchiv, Kennedyplatz
um 19.30 Uhr
mit Dr. Elisabeth Dickmann, Historikerin an der Universität Bremen und Geschäftsführerin des Hedwig-Hintze-Institut Bremen.

Roma citta aperta
(Rom offene Stadt)
Spielfilm über die deutsche Besatzung und den Widerstand in Rom 1944
von Roberto Rossellini (1945)
am 10. November
im Cinema Ostertor, Ostertorsteinweg 105
um 19.00 Uhr

Giorno di Gloria
(Glorreiche Tage)
Propagandafilm des Comitato di liberatione nazionale CLN (Zusammenschluß der antifaschistischen Parteien Italiens) von 1944/45.
am 17. November
im Cinema Ostertor, Ostertorsteinweg 105
um 19.00 Uhr

Deutsche Kriegsgreuel in Italien
Videofilm (45 min), BRD 1998
Dieser Film dokumentiert die Kriegsverbrechen der deutschen Wehrmacht in Italien.
am 24. November
im Cinema Ostertor, Ostertorsteinweg 105
um 19.00 Uhr

Alle Filme jeweils mit Einführung und Diskussion


VeranstalterInnen

Rosa-Luxemburg-Stiftung, Antifaschistisches Komitee Bremen, Verein für Alltagskultur und politische Bildung e.V., Rosa-Luxemburg-Initiative

in Kooperation mit:
BdP, Bremer Friedensforum, Bundesvereinigung Opfer der Militärjustiz e.V., DGB Jugend Bremen, DKP Bremen, evang. Bildungswerk Bremen, HBV Ortsverwaltung Bremen, hedwig hintze-institut bremen, Infoladen Bremen, Italienisches Konsulat, Jüdische Gemeinde im Lande Bremen, MASCH, Studiengang Italianistik Universität Bremen, Ökumenische Initiative, VVN Bremen


Berichte zur Ausstellung und zu den Veranstaltungen

Ausstellungsbericht von Regina Stötzel, Rosa-Luxemburg-Stiftung:
Zur Veranstaltung Geschichte der italienischen Resistenza mit der Zeitzeugin Giacomina Castagnetti und dem Historiker Mathias Durchfeld vom 07.11.2000 im Staatsarchiv Bremen

Giacomina Castagnetti vor dem Denkmal für die Frauen in der Resistenza in Castelnovo Monti.

Bildquelle: www.partigiani.de

  Giacomina Castagnetti


Links

Istoreco - Institut für die Geschichte des antifaschistischen Widerstands und für Zeitgeschichte in Reggio Emilia
Die AutorInnen der Partigiani-Ausstellung

www.partigiani.de
Die Website eines ähnlichen Partigiani-Projektes in Erlangen, dem folgenden Ausstellungsort in der Bundesrepublik



AnsprechpartnerInnen:

Martina Renner

Uwe Schubert

Dagmar Stuckmann

Norbert Schepers



| updated 2002-11-22 | Rubrik: partigiani.luxemburg-initiative.de |