Heutzutage stehen Gewerkschaften vor neuen Problemstellungen: Da sind zum einen Befürchtungen, die mit der EU-Osterweiterung im Zusammenhang stehen. Sind ArbeitnehmerInnen der zukünftigen Mitgliedsstaaten als KonkurrentInnen anzusehen, oder eher als KollegInnen mit gemeinsamen Interessen?
Noch weitreichendere Fragen wirft die Politik der Globalisierung auf. Die Mobilität des Kapitals korrespondiert mit einer zunehmenden Mobilität der ArbeitnehmerInnen, dies drückt sich auch aus in weltumspannenden Migrationsbewegungen. Wie können die Gewerkschaften angemessen auf diese neue Form der Arbeitswanderung reagieren? Was bedeuteten diese Veränderungen für Vorstellungen von sozialer Gerechtigkeit? Wie könnten gewerkschaftliche Antworten auf Fragen nach Lohn- und Verteilungsgerechtigkeit im Zeitalter der Globalisierung aussehen?
Es geht auch um praktische Fragen: Welche Strategien bieten sich an, die ausländischen und bisweilen auch irregulären KollegInnen zu unterstützen, zu organisieren oder zu vertreten?
Themen/Diskussionsimpulse:
a.) Globalisierung, Migration und Fragen der sozialen Gerechtigkeit
b.) Für wen und was steht eigentlich illegale Zuwanderung und Arbeit
c.) Die Arbeitsbedingungen polnischer MigrantInnen mit und ohne Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis in der Bundesrepublik, Erfahrungen mit praktischer und rechtlicher Unterstützung
d.) Probleme der Gewerkschaften im Umgang mit Zuwanderung
e.) Bericht von der gewerkschaftlichen Arbeit mit MigrantInnen u.a.
ReferentInnen:
Cornelia Roth, Polnischer Sozialrat, Berlin
Dr. Franck Düvell, Sozialwissenschaftler, Universitäten Bremen und Exeter, Beirat der rli
Bernd Honsberg, beschäftigt beim Bundesvorstand der IG BAU
Monique Trödel, Mitglied im ver.di-Vorstand Bremen
Thorsten Lieder, ver.di-Betriebsgruppenvorstand Briefpost Bremen, Beirat der rli
Die TeilnehmerInnenzahl ist begrenzt. Wir bitten um verbindliche Anmeldung bis spätestens zehn Tage vor Beginn an unsere Postanschrift oder per eMail an lieder@luxemburg-initiative.de! Hier können auch weitere Informationen angefordert werden.
In Zusammenarbeit mit:
ver.di Bremen
Weiteres zum Thema
Gewerkschaften - Migration - Frauen
Mit dieser Tagungsreihe will die Rosa-Luxemburg-Stiftung zur kritischen Analyse bisheriger Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik beitragen und in der Diskussion um die Zukunft der Arbeit durch die Verbindung gewerkschaftlicher, feministischer und migrationspolitischer Blickwinkel Berührungspunkte für soziale Bündnisse schaffen.
Zur Konferenzdokumentation der rls:
| updated 2002-11-27 | Rubrik: programm.luxemburg-initiative.de | |