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Hegel: Eine Einführung Wochenendseminar mit Tilman Reitz Samstag, 14.12.
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| Hegel bietet ein erstaunliches Beispiel dafür, wie sich aus einer konservativen Zeitdiagnose eine revolutionäre Methodik und eine weiterweisende Sozialphilosophie entwickeln kann. An Kant, Fichte und den Aufklärern hatte er vornehmlich auszusetzen, daß sie die Einspruchsmöglichkeiten der Subjekte gegenüber Herrschaft und Tradition vermehrten; sein Gegenprogramm unterminiert dann jedoch die zeitlosen Wahrheiten und Sozialordnungen ebenso wie die Abkopplung des Denkens von den gegebenen Verhältnissen und Verständigungsformen. Darüber hinaus begründet es die Kritik einer Gesellschaft, die durch Tauschproduktion zum „Kampfplatz des individuellen Privatinteresses aller gegen alle“ geworden ist. Das Seminar wird sowohl Hegels Wendung gegen die Subjektphilosophie nachvollziehen als auch diskutieren, wie sich der autoritäre Zug seiner Liberalismuskritik zu ihrem antibourgeoisen Moment verhält. Die Hauptreferenztexte hierfür sind die Phänomenologie des Geistes (besonders die Kapitel „Vernunft“ und „Geist“) sowie die Grundlinien der Philosophie des Rechts. Darüber hinaus bietet die Wissenschaft der Logik (besonders das abschließende Methodenkapitel) Anlaß zu der Frage, ob Hegels Modell einer bewegten, selbstkritischen Begriffsordnung auch dann trägt, wenn nicht mehr abstrakte Verständnisse von Subjektivität und Recht korrigiert werden, sondern ontologische Beschreibungsmuster.
Das Seminar ist als Einführung angelegt, setzt aber die Kenntnis der drei Hauptwerke Hegels voraus. Weitere Informationen und verbindliche Anmeldung bitte bis zum 25.11.2002 per eMail an anmeldung@notalovesong.org! Tilman Reitz (Berlin), ist Mitarbeiter der Zeitschrift „Argument“. In Zusammenarbeit mit:
| updated 2002-11-27 | Rubrik: programm.luxemburg-initiative.de | |
